Physiotherapie bei Parkinson

Warum ist Physiotherapie wichtig?

Physiotherapie in der Parkinson-Behandlung kann helfen, die Beweglichkeit und damit die Selbstständigkeit im Alltag länger aufrechtzuerhalten. Besonders Bewegungen, die den Patienten bereits schwerfallen, werden immer wieder geübt und können so verbessert werden. Physiotherapie kann auch helfen, wenn Sie Unsicherheiten beim Gehen verspüren und kann dazu beitragen, die Häufigkeit von Stürzen zu reduzieren.

Was kann Physiotherapie bewirken?

Physiotherapie kann bei einigen Problemen, die mit der Parkinson-Erkrankung einhergehen unterstützend wirken:

  • Mehr Selbständigkeit

  • Ein aktiveres Leben

  • Ausdauer, Kraft und Belastbarkeit werden gefördert

  • Vermeidung von Versteifungen

  • Senkung der Sturzgefahr

  • Linderung von Gangblockaden

  • Regulierung der Muskelspannung

  • Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht fördern und verbessern

Was wird trainiert?

Unter anderem können folgende Dinge trainiert werden:

  • Alltagsbewegungen (Aufstehen, Hinsetzen etc.)

  • Gleichgewicht

  • Verbesserung der Kraft

  • Schnelleres, stabileres Gehen

  • Training mit Hilfsmitteln

Physiotherapeuten können auch Tipps geben, wie bestimmte Übungen den Alltag erleichtern können, z. B. durch den Einsatz von akustischen oder optischen Signalen. Auch Massagen oder Bewegungsbäder können Teil der Therapie sein. Die genaue Behandlung wird in jedem Fall individuell auf den Patienten abgestimmt.

Viele Patienten bevorzugen auch ein Training in Gruppen. Neben dem Spaß an der Bewegung und der gegenseitigen Motivation haben sie zusätzlich die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

 

LSVT®-BIG

Eine bekannte Physiotherapie-Methode ist die sogenannte LSVT®-BIG. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Programm zur Behandlung von Bewegungsstörungen bei Parkinson. Bei dieser Therapie werden weite, kraftvolle Bewegungen sowohl mit den Armen als auch in Form von Ausfallschritten mit den Beinen durchgeführt.  Das Konzept besteht aus einer mehrwöchigen Einzeltherapie, in der die Bewegungen immer wieder wiederholt werden. Anschließend soll der Patient die erlernten Bewegungen in den Alltag einbringen und so permanent weiterüben. Diese Therapieform ist besonders für frühe und mittlere Krankheitsstadien geeignet.

Mehr Informationen zu LSVT®-BIG:

http://www.lsvt.de/lsvt-big/

https://www.deutsche-parkinson-hilfe.de/foerderprojekte/big-therapie/

Stimm- und Sprechstörungen lassen sich durch eine regelmäßige logopädische Behandlung quasi bei allen Patienten verbessern.

Die meisten Therapieoptionen basieren auf der oralen Gabe von Medikamenten, größtenteils in Form von Tabletten.

Wenn im fortgeschrittenen Krankheitsstadium die orale Medikamentengabe nicht mehr ausreicht, bieten sich nicht-orale Therapieoptionen als Alternative an.